Unsichtbares fotografieren, mit der Lichtschranke eine Kamera auslösen

Verfasst von: Reinald Döring
Photowerkraum - Fototipp
Photowerkraum - Fototipp  Bild: Reinald Döring
Schnell ablaufende Vorgänge in einem Standbild festhalten und so für das menschliche Auge sichtbar machen. Fallende Gegenstände, zersplitterndes Glas, spritzende Flüssigkeiten, schnelle Bewegungen, scheue Tiere in der Nacht und am Tage fotografieren, die Auswahl der möglichen Motive ist schier unendlich. Mit einer Lichtschranke als Auslöser für ihre Kamera sind starke und ungewöhnliche Aufnahmen möglich. Finden sie heraus was Nachts so alles um ihr Haus schleicht. Die Lichtschranken-Fotofalle schnappt zu.

Für alle erdenklichen Spezialgebiete der Fotografie gibt es natürlich Zubehör im einschlägigen Fachhandel. Dabei sind die Preise nach oben fast offen und viele Dinge für den normalen Hobbyfotografen nicht erschwinglich bzw. nicht wirtschaftlich. Wer zunächst einmal in die Fotografie der unsichtbaren Bewegungsabläufe einsteigen will, kann das auch preiswert haben. Sie benötigen als Einsteiger in diese Form der Fotografie natürlich eine Kamera, ein oder mehrere Blitzgeräte und eine einfache Lichtschranke mit der sich die Kamera über den Anschluss für den Fernauslöser oder die Infrarotfernbedienung auslösen lässt. Die Lichtschranke sollte mit Infrarotlicht arbeiten. Im Fachhandel für Fotozubehör finden sie einige preiswerte Modelle die all das bieten.

Die Preise bewegen sich im Rahmen von ca. 100,- bis 140,- Euro. Die üblichen kleinen hier verwendeten Lichtschranken bestehen aus Sender und Empfänger in einem Gehäuse, einem Reflektor und einem Batteriehalter oder Netzteil. Dazu kommt das passende Verbindungskabel zur jeweiligen Kamera. Der Reflektor sendet den Infrarotstrahl des Senders kontinuierlich zurück an den Empfänger und dieser löst so bei einer Unterbrechung des Strahls die Kamera aus. Als Blitzgeräte sind System- bzw. Aufsteckblitzgeräte gut geeignet da sie über ultrakurze Abbrennzeiten (Leuchtdauer) verfügen. Zum Teile leuchten die Blitze je nach manuell eingestellter Leistung weniger als eine 10.000 stel Sekunde und liefern in dieser Zeit doch genug Licht um die gesamte Szenerie zu beleuchten. Studioblitze sind in der Regel nicht so gut für diesen Zweck geeignet, die Abbrennzeiten sind zu lang.

Die Vorbereitung

Kamera, Blitzgerät und volle Akkus sind die Grundvoraussetzung für alle gelungenen Fotoshootings, egal um was es dabei geht. Hier kommt noch die Lichtschranke als weiteres Element dazu. Damit sie bequem arbeiten können sollten sie einen Tisch zu Verfügung haben auf dem sie die Geräte aufbauen können. Besorgen sie sich Stative für Kamera und Blitz und basteln sie eine Halterung an der die Lichtschranke in unterschiedlichen Höhen befestigt werden kann. Ihrer Vorstellungskraft sind bei diesem Thema natürlich keine Grenzen gesetzt. Je spektakulärer die Fotos werden je mehr begeisterten sie deren Betrachter. Allerdings sollten sie für den Anfang eine einfache Versuchsanordnung wählen, spektakulär geht mit mehr Erfahrung auch später noch.

Ein erster Versuchsaufbau auf dem Tisch

Sie brauchen einen kleinen Gegenstand den sie in ein mit Wasser gefülltes Glas fallen lassen können. Das kann ein Würfel, ein Eiswürfel, eine Glasmurmel oder etwas ähnliches sein. Installieren sie einen dunklen möglichst mattschwarzen Hintergrund, stellen sie ein mit Wasser gefülltes Glas davor. Seitlich von dem Glas stellen einen Systemblitz, der von der Kamera gesteuert wird, Achten sie darauf das sich das Blitzgerät nicht in dem von der Kamera erfassten Bildbereich befindet. Die Lichtschranke wird über dem Glas platziert, wobei die Höhe abhängig ist von der Auslöseverzögerung der Kamera und der Lichtschranke. Die Verzögerungen betragen zwar jeweils nur wenige Millisekunden können aber nicht vernachlässigt werden.

Hier hilft nur ausprobieren und versuchen. Steuern lässt sich das, über die Fallhöhe des Gegenstands. Legen sie ein Lineal oder Zollstock an und ermitteln sie so die optimalen Werte. Fertigen sie sich eine Skizze oder ein Foto der Versuchsanordnung auf denen sie alle veränderbaren Parameter notieren und so den Versuch reproduzierbar machen. Die Werte können sie später auch für andere Aufbauten einsetzen und so die Zahl der Fehlversuche reduzieren. Ermitteln sie so die richtige Fallhöhe und die Höhe der Lichtschranke. Der gesamte Aufbau und die Funktionen müssen natürlich durch viele Probeaufnahmen getestet werden. Nur so werden sie Erfolg haben. Viel Spaß und Erfolg bei dieser Art der Fotografie.