Kiki Kogelnik und die Pop Art

Verfasst von: MBA Martina Dock
Reflexion der Konsumgesellschaft
Reflexion der Konsumgesellschaft   Bild: Pixabay
Sie war es, die Pop Art und Happening nach Österreich brachte. Sie war mit Pop Art Künstlern eng befreundet. Sie wird als Gesamtkunstwerk dieser Ära gesehen. - Sie jedoch - wollte nicht Teil der Pop Art sein. Kiki Kogelnik, 1935-1997, Pendlerin zwischen Wien, New York und Bleiburg/Kärnten, fand bereits 1961 zu ihrem eigenen Ausdruck. Space Art nannte sie ihren Stil, den sie im Nahbereich der Pop Art entwickelt hatte.

Die Pop Art entstand Mitte der 1950er Jahre; ihren Höhepunkt hatte sie in den 1960er Jahren. Sie entwickelte sich als Gegenkonzept zum abstrakten Expressionismus. Robert Rauschenberg und Jasper Jones waren die für diese Entwicklung maßgeblichen Künstler. Beide thematisierten in ihren Werken Gebrauchsgegenstände, Alltagsgegenstände. Mit der Darstellung des Trivialen wird der Erfolg der Pop Art erklärt. Keine moderne Kunstrichtung zuvor war auf ein derartig breites öffentliches Interesse gestoßen. Das Medium dieser Ära waren seriell produzierte Bilder und Gegenstände. Geläufige Motive in figurativem Stil. Verbreitung fand die Kunstrichtung in den USA und GB. Die europäischen Vertreter allerdings waren keine homogene Gruppe.

Kunst als Kommerz

Wesentlich zur Entstehung der Pop Art trug das Fernsehen bei. Als neues Massenmedium lieferte es ab den 1950er Jahren bildreiche Werbebotschaften direkt in unzählige Haushalte. Konsum als Wunschverhalten einer Gesellschaft; Konsum im Fokus der Pop Art Künstler. Kommerz als erklärtes Ziel, was Andy Warhol, bedeutender Vertreter dieses Stils, folgendermaßen formulierte: "Geld verdienen ist Kunst, Arbeit ist Kunst und ein gutes Geschäft ist die beste Kunst". Er bediente sich mechanischer Druckverfahren, um Bilder rasch und nahezu identisch reproduzieren zu können. Damit machte er sein Atelier, The Factory, zum erfolgreichen Unternehmen. Bei der Gestaltung seiner Bilder nützte er die Gestaltungsmittel der Werbewelt.

Die Selbstdarstellerin

Kiki Kogelnik inszenierte sich über ihren Kleidungsstil selbst als Kunstwerk. Zur derartigen Selbststilisierung trugen außerdem Aktionen in New York bei, bei denen sie Körperteile aus Schaumgummi und Fieberglas trug. Das Infragestellen herkömmlicher Geschlechterrollen gehörte zu ihren wichtigen Themen. In ihren Bildern hinterfragte sie die Rolle der Frau mittels der Darstellung von Scheren. Diese sah sie als Symbol patriarchaler Machtstrukturen, zugleich auch als Instrument zur Befreiung. Ihre Rolle zum Feminismus war dennoch gespalten. Eine Teilnahme an Frauenausstellungen lehnte sie ab. Zerrissen war sie zudem zwischen Künstlertum und bürgerlicher Existenz. Insbesondere in ihrem Bild „The Painter“ findet diese Lebensproblematik Ausdruck.

Die Kunstwerke

Im Nahbereich der Pop Art fand Kogelnik zu einem eigenen Stil. Unter Verwendung schriller Farben begann sie mit Figuren und Symbolen zu arbeiten. Sie reduzierte den Körper auf seine Umrisslinie und betonte die Fläche des Bildträgers, in der Absicht Dreidimensionalität zurückzudrängen. Ihre Bildsprache ist damit unverwechselbar. Ihr Werk umfasst Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Installationen. So waren beispielsweise ihre "Cuttings" Schablonen, die sie nach Körperumrissen zugeschnitten hatte. Diese Zuschnitte hing sie auf Kleiderhaken. Anlässlich der Mondlandung im Jahr 1969 veranstaltete sie ein Happening. Dem Ereignis entsprechend benannte sie dieses als "Moonhappening".

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