Niederhöchstädter Markt - Hecksterter jahrhundertealte Marktkultur?

Verfasst von: Marc Störmer
v.l.n.r. Dirk Glöckner, Udo Gauf, Günter Depping, Gabi Czeka
v.l.n.r. Dirk Glöckner, Udo Gauf, Günter Depping, Gabi Czeka  Bild: Marc Störmer
Eschborn, die Hecksterter feiern den Niederhöchstädter Markt. Wie in jedem geraden Jahr lassen es sich die Hecksterter (Niederhöchstädter) nicht nehmen, ihren von Kaiser Maximilian I. im Jahre 1497 genehmigten Jahrmarkt abzuhalten. Der vor über 500 Jahren nachweislich an Ritter Johann von Cronberg gestattete Markt wurde erstmals 1982 unter der Federführung des Kappenclubs KCN (Kappen-Club-Niederhöchstadt) durch den Vereinsring Eschborn wieder eingeführt und findet seither alle zwei Jahre statt.

Marktleitern Gabi Czeka (Marktkommission) steht der Presse Rede und Antwort wenn es um den Niederhöchstädter Markt geht. Unterstützt wird sie von den weiteren Mitgliedern der Marktkommission dem 1. Vorsitzenden des Vereinsring Eschborn Günter Depping, Dirk Glöckner von der Feuerwehr sowie Udo Gauf vom Obst- und Gartenbauverein. Mit mehr als 60 Vereinen und Marktbeschickern ein für den kleinen Stadtteil von Eschborn beachtlicher Markt. Laut Günter Depping werden regelmäßig mehr als 30.000 Besucher in dem nur knapp 8.000 Seelen zählenden Örtchen erwartet. Zeitweise ist auf der Hauptstraße kaum noch ein Durchkommen möglich, Zeugnis für die Beliebtheit des Marktes bei den Eschbornern und den Nachbargemeinden.

Ganz besonderes Augenmerk gilt auch der Jugendarbeit. Udo Gauf betont: "Ohne Jugend ist ein Vereinsleben nicht möglich", da ist sich die Marktkommission einig und weiß, dass gerade für die etwas schwierigen Jahrgänge zwischen 14 und 17 Jahren etwas getan werden muss. Mit dem Projekt "Casabeats presents easy - free outdoor house music" geben sie der Jugend den entsprechenden Raum, sich zu verwirklichen. Natürlich neben vielen anderen, altersgerechten Angeboten. Insgesamt leistet der Vereinsring gute Arbeit. Wer nach Eschborn zieht, kann sich nur schwer der Aktivität der vielfältigen Vereine entziehen und findet relativ schnell Anschluss in einer passenden Gemeinschaft, wenn nicht aktiv, dann passiv. 

Lebendige Vereinskultur

Ein lebendiges Vereinsleben erkennt man an den immer wieder wechselnden, aktuellen Attraktionen, die angelehnt an sportliche, kulturelle oder politische Lagen angeboten werden. Da werden zur Fußball Europameisterschaft auch schon mal die Fußballakrobatin Miriam Willems und der Fußball-Jongleur Sebastian Heller organisiert. Auch die Gemeinde St. Nikolaus ist einfallsreich und wenn sie die Kirche nicht in ein aufregendes Labyrinth verwandelt, dann eben in ein choreografisches Meisterwerk aus Licht und Musik (Lichterkirche St. Nikolaus). Selbst Vereine aus mehr als 50 Km Entfernung, wie der "Fanfaren- und Spielmannszug Altenstadt e.V." lassen es sich nicht nehmen, sich in Niederhöchstadt mit ihrem atemberaubenden Auftritt zu präsentieren. 

Duck Race - ASV Niederhöchstadt

Wer sich nun unter "Duck Race", organisiert vom Angelsportverein Niederhöchstadt nichts vorstellen kann, der hat noch nicht gesehen, wie weit über 1.000 kleine, gelbe Entchen eine Strecke von 300 m Westerbach entlang rasen und um einen der begehrten 20 Preise wetteifern. Wer wird wohl den Hauptgewinn bekommen? Für dieses Spektakel staut die Feuerwehr den Bach auf. Nach dem Startkommando schwimmen die Entchen dann mit Highspeed durch den Westerbach von der Mühlstraße zur Metzengasse. Übrigens: wenn Mühlstraße nicht weiter erklärt werden muss, so stand das Metzen als Maßeinheit und wurde entweder als Ackermaß ca. 3/4 Morgen oder als Hohlmaß verwendet, welches allerdings von Region zu Region teilweise sehr unterschiedlich ausgelegt wurde.

Soweit, um nur einen kleinen Einblick in den Niederhöchstädter Markt zu geben. Traditionell und da es entlang der Hauptstraße - auf der der Markt statt findet - sehr viele Höfe gibt, die sich für den Markt öffnen, wird es ein sehr üppiges Angebot an Getränken und Kulinarischem geben. Darunter viele internationale Spezialitäten. "Die Höfe und Aussteller haben sich abgesprochen, so dass es nicht überall das Selbe gibt und wir die Gaumen unserer Gäste richtig verwöhnen können", so Udo Gauf vom Obst- und Gartenbauverein, Mitglied der Marktkommission. Günter Depping, der 1. Vorsitzende des Vereinsrings und die Marktkommission haben sich um alles organisatorische gekümmert.

So zum Beispiel um einen Sicherheitsdienst, der Tag und Nacht präsent sein wird. Außerdem die notwendigen Straßensperren, Beschilderungen und sogar einen kostenlosen Pendelbus - Verkehr, der von Freitag Abend bis Sonntag Abend zwischen Eschborn - Niederhöchstadt - Steinbach pendelt und die Marktbesucher sicher zum Markt und wieder nach Hause bringt. Das war vor mehr als 500 Jahren noch nicht so ganz gut organisiert, aber heute klappt das super. Alles in allem bietet der Niederhöchstädter Markt ein sehr abwechslungsreiches, kulturoffenes Programm das es lohnt, sich auf den Weg zu machen. Der Markt 2016 findet vom 15.07. - 17.07. statt. Details gibt es jeweils auf der Homepage des Vereinsring Eschborn.

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Artikelsignatur: Marc Störmer | Autoren-Ressort: mstoermer.reporters.de
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