Vogelgrippe erledigt - Stallpflicht für Vögel aufgehoben

Verfasst von: Thomas Krytzner
Die Pfaue geniessen die Freiheit - zum Beispiel in der Stuttgarter Wilhelma
Die Pfaue geniessen die Freiheit - zum Beispiel in der Stuttgarter Wilhelma  Bild: Thomas Krytzner
Eingesperrte Vögel, Hühner, die nicht raus dürfen. Für Mensch und Tier war die Stallpflicht nach der erneuten Entdeckung der Vogelgrippe eine Katastrophe. Doch jetzt ist der Hausarrest aufgehoben und die großen Vögel dürfen überall wieder raus. Einige konnten sofort an die frische Luft, bei anderen - wie bei den Flamingos - nahm die Gewöhnungsphase an die Freiheit mehr Zeit in Anspruch. Tier und Mensch sind gleichermassen glücklich.

Stuttgart (PM). Seit dem Wochenende grüßt nach Monaten der Stallpflicht erstmals die ganze Vogelschar die Besucher. Nun sind auch die Flamingos zurück am angestammten Platz, quasi als Aushängeschild im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart. Denn jeder, der zum Haupteingang hereinkommt, sieht als erste Zootiere die Flamingos. Nach den landesweiten Schutzmaßnahmen gegen die Vogelgrippe durften jetzt die verschiedenen Tierarten schrittweise vor die Tür. „Wir atmen alle auf“, sagt Direktor Dr. Thomas Kölpin, „weil wir bei uns keinen Ansteckungsfall hatten und die Vögel wieder raus dürfen. Man merkt ihnen die Freude an."

Nach Ende der Stallpflicht haben die Pfauen ihr Winterquartier verlassen. (Bild: Wilhelma Stuttgart)

Die Flamingos hatten nach Ende der Stallpflicht Mitte März noch am längsten warten müssen, damit ihnen der Übergang vom warmen, trockenen Winterquartier an die frische Luft nicht zusetzt. Bei der Rückkehr auf ihre Freianlage strebten die rund 60 hochbeinigen Grazien nun gleich ins tiefe Wasser, um bei einem ausgiebigen Vollbad ihr rosa-weißes Gefieder zu reinigen und pflegen. Inzwischen paddeln nach der winterlichen Zwangspause in der Wilhelma auch die Pelikane wieder zwischen der Damaszenerhalle und dem Seelöwenbecken hin und her. Die Pfauen paradieren über das Gelände zu ihren Lieblingsplätzen. Die Kraniche stolzieren über ihre Wiesen. Die Gänsegeier haben jetzt freie Sicht und die Greifvögel sind in ihre Außenvolieren zurückgekehrt. Gerade rechtzeitig zu den Osterferien.

Der Pfau auf Erkundungstour in der Wilhelma. (Bild: Thomas Krytzner)

Ab Ostern können die kommentierten Fütterungen von Adler, Uhu und Co. beginnen. Auch die Freiflugvoliere ist wieder für die Besucher offen. Alles Geflügel und sonstige Vögel, die unter freiem Himmel leben, hatten nach Vorgabe des Landes Baden-Württemberg während der Vogelzugzeit entweder in Innengehegen oder in abgedeckten Volieren gehalten werden müssen. Um den Kontakt zu Wildvögeln und ihrem Kot zu unterbinden, hatte die Wilhelma viele ihrer großen Vogelarten hinter den Kulissen untergebracht und andere Volieren von oben mit Folie gegen Kot und von der Seite mit feinmaschigen Netzen gegen Wildvögel gesichert. Die reine Vorsorgemaßnahme diente dem Schutz der seltenen und wertvollen Vogelarten. Im Zoologisch-Botanischen Garten sind insgesamt über 1000 Vögel in mehr als 200 Arten zu sehen.

Zoodirektor Dr. Thomas Kölpin ist froh, dass die Stallpflicht überstanden ist. (Bild: Thomas Krytzner)

Der zoologisch-botanische Garten in Stuttgart ist derzeit in einer Sendereihe in der ARD, von Montag bis Freitag, jeweils ab 16.10 Uhr in der ARD zu sehen. Die Wilhelma bietet ihren Besuchern zu allen Jahreszeiten einiges zu sehen. In diesem Jahr feiert das Aquarium den 50. Geburtstag und seit März gibt es in der Wilhelma wieder Lösen. Die beiden extrem seltenen asiatischen Löwen Shapur und Kajal sind eingezogen. Mit diversen Attraktionen, aber auch Unterrichtsstunden für Pädagogen und Schulklassen wollen Direktion, Kuratoren und Pfleger tierisches Wissen vermitteln - vor allem den Artenschutz- und Erhalt innerhalb des Zoos bekannt machen. Wer sich über den Zoo allgemein oder über ein spezielles Thema informieren will, findet die wichtigsten Themen im Internet unter www.wilhelma.de

Asiatischer Touch: Die beiden Löwen Shapur und Kajal
Für Tommy galt die Stallpflicht nicht. Er genießt den Frühling.
Wer die Pfaue in der Wilhelma nicht sieht, hört sie umso besser.

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Artikelsignatur: Thomas Krytzner | Autoren-Ressort: Region.Reporter.de
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