Langlebigkeit

Verfasst von: Marion Wolters
Lange und gesund leben. Das ist das Ziel vieler Menschen. Die biologisch-medizinischen Voraussetzungen haben sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter verbessert. Die Schwelle von 120 Jahren zu überschreiten scheint durch die neuesten Forschungsergebnisse tatsächlich möglich zu sein. Wie könnte der uralte Menschheitstraum Realität werden? Ein Aufbruch in eine schöne neue Zeit, die bereit ist sich zu erheben. Zu Weben den Stoff der Ewigkeit in Glückseligkeit.

Der schnellste und einfachste Weg, das eigene Leben in Gesundheit zu verlängern, bietet die Epigenetik an. Sie ist eine neue Disziplin innerhalb der Genetik, die (wechselhafte) Umwelteinflüsse erforscht, die der Mensch zum Teil selbst bestimmen kann. Dies wurde bei Zwillingsmäusen mit gleichem Erbgut erforscht. Der Zwilling, der Nahrung mit einem hohen Zuckergehalt erhielt verursachte damit, dass das von den Eltern vorhandene Erbgut aktiviert wurde: der Zwilling erkrankte an Diabetis. Der andere Zwilling ernährte sich zuckerarm, aktivierte seine geerbten Gene nicht, blieb gesund und lebte länger. Kann man Einfluss auf die als unveränderlich geltenden Gene nehmen? Wenn ja, wie?

Ein tieferer Einblick in die chemischen Prozesse, die in den Genen ablaufen, führen unweigerlich zu Methylierungen. Dies sind chemische Transferleistungen an Grundbausteinen der Erbsubstanz in einer Zelle, die nicht die DNA-Substanz verändern, sondern nur reversible Modifikationen im Phänotyp (Erscheinungsbild) der Zelle bewirken. Sie verändern sie jedoch nachhaltig so, dass sie auch dauerhaft an die nachfolgende Generation weitergegeben werden kann. Hierbei ist der Zeitpunkt der Methylierung im Leben des Menschen entscheidend. Für epigenetische Markierungen scheinen auch Tag- und Nachtrhythmusänderungen eine Rolle zu spielen. Zudem bestimmen neben den Lebens-und Essgewohnheiten auch regelmäßige sportliche Aktivitäten, welcher epigenetische Code sich dauerhaft etabliert.

Wäre es da nicht einfacher, auf der Zellebene zu reprogrammieren wie es Dr. David Sinclair praktiziert und dafür zu sorgen, dass aus einem alten Organ ein Organ mit der Funktion eines jungen Organes wird? Die Zellalterung durch gezielte Autophagie (Zellreinigung z.B. durch Fasten), kalte Bäder, körperliche Anstrengungen, Spermidin (z.B. in Nüssen, Käse) zu verlangsamen? Könnte man nicht gleich zum Bioprinter gehen und das Organ produzieren lassen, das man gerade benötigt? Es gibt dahin gehende Forschungen. Dabei werden Gewebestrukturen aus gezüchteten Zellen und polimerem Gel gezüchtet und in Organe transferiert.

Dies sind nur einige Beispiele, die aufzeigen, dass ein langes Leben in Gesundheit möglich ist. Dann wird die Seinsqualität (siehe auch das gleichnamige Buch der Autorin dieses Artikels,) u.a. dargestellt als die augenblickliche Qualität des individuellen Seins, einen noch viel größeren Raum als heute einnehmen. Die Wahlmöglichkeiten werden vielfältig sein. Die von den Lesenden selbst für sich zu definierende Seinsqualität wird eine das Leben umfassende und darüber hinausgehende Frage sein, die sich viel mehr Menschen als heute stellen können, weil die Voraussetzungen da und anders sind. Ein Thema, das weniger philosophisch ist, sondern jederzeit und immer das tägliche Leben betrifft. Ist Ihre heutige Seinsqualität zukunftsfähig? https://www.bod.de/buchshop/seinsqualitaet-marion-wolters-9783755712091